- dem Nachlass Schmitts, der aus seinen wissenschaftlichen,
literarischen und medizinpolitischen Schriften zusammengesetzt
ist; - der jahrzehntelangen atemtherapeutischen und -pädagogischen
Praxis des Münchner Atemhaus Herta Richter im Anschluss
an Schmitts Pionierarbeit im Bereich der Atemheilkunst.
Die erste dieser zwei Grundlagen bildet den Ausgangspunkt für den wissenschaftlichen Teil der Vereinsarbeit, der folgende teils abgeschlossene, teils noch durchzuführende Projekte umfasst:
Das Archiv
Neben seinen Buchveröffentlichungen hat Schmitt einen Nachlass aus unveröffentlichten Vorträgen, Essays, Abhandlungen, Dramen, Tagebüchern, Skripten hinterlassen, der 2008 im Auftrag des Vereins gesichtet und katalogisiert wurde. Das daraus hervorgegangene Archiv wurde dem Institut für Geschichte der Medizin LMU übergeben – Siehe oben Übergabe des Nachlasses.
Forschungsmotive im Ausgang vom Archiv
Schmitts Nachlass bietet Material, das im Rahmen etwa medizinhistorischer, kulturwissenschaftlicher oder gesundheitspolitischer Fragestellungen genutzt werden kann. Mögliche Projekte im Ausgang vom Archivmaterial wären in etwa:
Eine wissenschaftliche Biographie von Schmitt unter Berücksichtigung der zeitgeschichtlichen und gesundheitspolitischen Aspekte seiner Lebensumstände im Dritten Reich und danach.
Eine Monographie mit einer medizinhistorischen Herleitung der Atemheilkunst im Kontext der alternativen Medizin und der politischen und institutionsgeschichtlichen Zusammenhänge, die etwa bei der Gründung der Schmittklinik wirksam waren. Denkbar wäre eine Darstellung der historischen Entstehungsbedingungen und Entwicklungsstadien der Atemheilkunst, darunter etwa die Auseinandersetzungen zwischen einer ganzheitlichen Medizin in Schmitt’schen Sinne und der Gesundheitspolitik des Dritten Reichs, wie auch etwa das spätere kassenpolitische Engagement Schmitts in den fünfziger Jahren.
Eine selektive Veröffentlichung des Nachlasses im Rahmen einer historischen Materialienreihe. Diese könnte entweder die Form einer eigenständigen Publikation haben, etwa einer wissenschaftlichen Edition der Schriften und Briefe Dr. Schmitts als Quelle zeitgeschichtlicher Forschung; oder als Anhang einer Monographie etwa zum allgemeinen Themenkreis Medizin und Drittes Reich.
Reprint des Schmitt’schen Standardwerks
Während Schmitts KZ-Haft entstand die Idee und Konzeption eines großen Kompendiums über Atemheilkunst, das er nach dem Krieg in jahrelanger Zusammenarbeit mit seiner Gefährtin und Mitarbeiterin Frederike Richter verfasste und 1956 unter dem Titel „Atemheilkunst“ veröffentlichte. Dieses Werk gilt in der Atemheilmedizin bis heute als ein einzigartiges Standardwerk, das den Atem multiperspektivisch zum Gegenstand nimmt und in evolutionsgeschichtlicher, physiologisch-anatomischer, therapeutischer und lebenskünstlerischer Hinsicht darstellt. 2009 wurde es unter folgenden Titeldaten vom Verein neu aufgelegt:
Schmitt, Johannes Ludwig, Atemheilkunst, unter Mitarbeit v. Frederike Richter, Wiesbaden:
Dr. Ludwig Reichert Verlag,
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